Bis zu 30 Prozent der Zecken mit Borrelien
Nicht nur dauert es eine gewisse Zeit, bis Borrelien aus dem Darm der Zecke ins menschliche Blut übergehen. Auch tragen nicht alle Zecken die Erreger in sich. Fachleute gehen davon aus, dass das Vorkommen von Borrelien in Zecken stark schwankt – aber immerhin bis zu 30 Prozent der Zecken in einer Region ansteckend sein können. Statistisch gesehen kommt es nach einem Zeckenstich bei zwischen 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen zu einer Infektion. Dennoch kann eine Erkrankung schwer verlaufen. Ein wichtiges Signal für Borreliose ist eine ringförmige Rötung rund um die Stichstelle. Es kann bis zu 28 Tagen dauern, bis sie auftritt. Darum sollten Betroffene die Einstichstelle gut beobachten.
FSME: 98 Prozent der Erkrankten ohne Impfung
Neben Borreliose können Zecken auch Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) übertragen. Vor allem Landkreise im Süden und Osten Deutschlands gelten laut Robert Koch-Institut als FSME-Risikogebiete. Deren Zahl nimmt seit Jahren zu. Eine Impfung schützt zuverlässig gegen FSME. Problematisch: Die Mehrzahl (98 Prozent) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, ihre Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich, die ersten beiden im Abstand von bis zu drei Monaten. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für die meisten Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison ausreicht. Eine dritte Impfung im Abstand von bis zu 12 Monaten nach der zweiten Impfung sorgt für länger anhaltenden Schutz.