Tropenzecke: dreimal größer

2018 entdeckten Zeckenforscher der Uni Hohenheim eine neue Zeckenart, die eigentlich gar nicht in unsere Breiten gehört: Die Hyalomma-Zecke stammt aus den Tropen und ist bis zu dreimal so groß wie in Deutschland und Europa verbreitete Zeckenarten. Labordiagnostik hilft dabei, das Infektionsrisiko durch die Zecken zu bestimmen.

Hyalomma-Zecken: größer, bunter, aktiver

Nicht nur größer, auch bunter präsentieren sich die eingewanderten Tropenzecken: Sie krabbeln auf acht auffällig geringelten Beinchen durch die Natur. Zudem jagen sie ganz anders als ihre europäischen Verwandten. Diese bewegen sich in ihrem ganzen Leben selten mehr als zwei Meter aus eigener Kraft, sondern warten auf Gräsern und Büschen auf ihre Opfer. Damit sie die durchs Grüne streifenden Menschen und Tiere auch erwischen, klettern Holzbock und Co. nicht über 1,50 Meter hoch. Hyalomma-Zecken jagen dagegen aktiv. Sie erkennt Warmblütler auf Distanzen von bis zu zehn Metern und verfolgen ihre Beute über mehrere hundert Meter.

Neue Zeckenart mit Labordiagnostik genau beobachten

Experten sind sich einig, dass die tropischen Hyalomma-Zecken aufgrund des Klimawandels und der daraus folgenden milderen Temperaturen auch hierzulande heimisch werden können. Gefährlich sind die Zecken vor allem deshalb, weil sie tropische Krankheiten wie das ansteckende Krim-Kongo-Fieber übertragen können. Die bisher vom Robert Koch-Institut untersuchten Exemplare trugen den Erreger jedoch nicht in sich. Um die Ver- und Ausbreitung der neuen Zeckenart gut im Blick zu behalten, bitten Experten jedoch darum, verdächtige an Hund oder Haut gefundene Zeckenexemplare an das Zeckenforschungszentrum der Universität Hohenheim zu senden. Mittels molekulardiagnostischer Verfahren können Mediziner dort genauer bestimmen, woher die Zecken stammen und ob bzw. welche Erreger sie in sich tragen.

 

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