Blutbild gibt Aufschluss
Ein Blutbild ist für die Diagnose einer Sepsis unverzichtbar. Dazu gehört die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Die Normalwerte liegen zwischen 4.000 und 10.000 Leukozyten pro Mikroliter Blut. Bei einer Sepsis können diese Werte sowohl deutlich höher (über 12.000) als auch deutlich niedriger liegen. Wie stark die Infektion fortgeschritten ist und wie sehr Organe betroffen sind, zeigt unter anderem der Procalcitonin (PCT)-Wert. Die Hormonvorstufe fungiert als Entzündungsmarker. Bei Gesunden finden sich weniger als 0,5 Mikrogramm pro Liter Blut. Im Verlauf einer schweren Sepsis klettern diese Werte mitunter auf 100 Mikrogramm pro Liter.
Antibiotikum innerhalb 60 Minuten nach Blutabnahme
Blutkulturen ermöglichen es, Betroffene gezielt zu behandeln. Dazu entnehmen Mediziner eine Blutprobe und bebrüten diese im Labor. Nach 24 bis 48 Stunden zeigt sich, welche Erreger in der Petrischale wachsen. Solange kann die Therapie jedoch nicht warten: Möglichst bald, spätestens jedoch eine Stunde nach der Blutabnahme sollten Patienten mit Antibiotika behandelt werden. So lange der Erreger unbekannt ist, kommen dafür nur Medikamente in Frage, die gegen möglichst viele Bakterien wirken. Nach dem Laborbefund wird die Therapie auf ein gezielt wirkendes Antibiotikum umgestellt.