Männergesundheit: 15 Prozent mit zu niedrigen Testosteronwerten

Laut einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) haben viele Männer zu geringe Testosteronwerte. Bei etwa 15 Prozent der Teilnehmer lagen die Testosteronwerte deutlich unter dem Regelwert. Die niedrigen Werte können erhebliche Folgen für die Gesundheit haben – unter anderem erhöhten sie das Diabetes- und Bluthochdruckrisiko.

Mehr Bluthochdruck und Diabetes

Laut der „20.000er Testosteronstudie“ der DGMG erkranken Männer mit einem Testosterondefizit zu 68 Prozent häufiger an Diabetes als Geschlechtsgenossen mit normalen Testosteronwerten. Auch die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt bei Testosteronmangel. Im Vergleich zu Männern mit normalen Werten litten deutlich mehr Betroffene (plus 41 Prozent) an Blutdruck. Der Grund: Testosteron steuert nicht nur die Libido, sondern komplexe Stoffwechselprozesse im männlichen Körper.

Gesamt oder frei?

Testosteron im Blut ist zu mehr als 97 Prozent an bestimmte Proteine gebunden, mit bis zu 78 Prozent vor allem an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG). Nur zu etwa drei Prozent kommt es als sogenanntes freies Hormon vor. Dieser Unterschied kann für eine genaue Diagnose wichtig werden. Liegt der Gesamttestosteron-Spiegel bei Männern im unteren Normbereich (8-12 nmol/l), lässt sich unter Umständen noch nicht eindeutig feststellen, ob die Werte dringend behandlungsbedürftig sind. Expert*innen empfehlen, zusätzlich den freien Testosteron-Spiegel zu messen. Dazu bestimmen Labormediziner*innen den Gesamttestosteronwert sowie den SHBG-Wert und errechnen anhand einer Formel daraus den Wert des freien Testosterons. Fachgesellschaften zufolge sollte dieser Wert 243 pmol/l nicht unterschreiten.