Lupus: 80 Prozent Frauen

Etwa 40.000 Menschen leiden in Deutschland an der Autoimmunkrankheit Systemischer Lupus erythematodes (SLE). Rund 80 Prozent der Erkrankten sind Frauen im gebärfähigen Alter. Frauen zwischen 15 und 45 Jahren tragen das höchste Risiko, an LE zu erkranken. Typischerweise bricht die Krankheit zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr aus.

Eine Laborantin hält verschiedene Blutproben in der Hand.

Hormone in Verdacht

SLE gehört zu den Autoimmunkrankheiten. Betroffene bilden Antikörper gegen körpereigenes Gewebe, die Entzündungen an Gelenken sowie an inneren Organen hervorrufen. Vor allem ihr Hormonhaushalt führt dazu, dass Frauen öfter erkranken: Östrogene verstärken bestimmte Immunreaktionen. So können beispielsweise Schwangerschaften und hormonelle Verhütungsmethoden dazu führen, dass SLE ausbricht oder sich verschlechtert. Auch äußere Einflüsse wie Infektionen und vermehrte UV-Strahlung – beispielsweise nach einem Urlaub im Süden – beeinflussen den Verlauf der Krankheit ungünstig.  

 

Labortests bringen Gewissheit

Besteht ein Verdacht auf SLE, können Labortests Klarheit bringen. Mittels Blutproben suchen Labormediziner nach charakteristischen Antikörpern. Durch die verbesserten Möglichkeiten der Antikörper-Diagnostik entdecken Mediziner heute auch klinisch unauffälligere Formen, so die RKI-Experten. Dadurch hat sich auch die Überlebenschance deutlich verbessert. Nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga haben die meisten SLE-Patienten heute eine normale Lebenserwartung. Um möglichst lange gesund leben zu können, sollten sie ihren Blutdruck und ihre Blutfettwerte regelmäßig kontrollieren lassen. Denn: Diese Faktoren begünstigen eine Arterienverkalkung, eine der häufigsten Komplikationen bei SLE.

 

Quellen:

Lupus Selbsthilfe

Deutsche Rheuma-Liga

Robert Koch-Institut

Internisten im Netz

 

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IPF-Faltblatt Autoimmunerkrankungen

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