Kryptosporidiose: Drei Probenröhrchen bringen Klarheit

Sie lauern vor allem in kontaminiertem Wasser und können in Badeseen, Trinkwasser oder Eiswürfeln vorkommen: Sporentierchen (Oozysten), können heftigen Durchfall auslösen, wenn sie vom Menschen verschluckt werden. In Industrienationen betrifft das etwa ein bis vier Prozent der durchfallerkrankten Personen. In Entwicklungsländern ist die Prävalenz deutlich höher. Vor allem für Kleinkinder und immungeschwächte Menschen können die Kryptosporidien enthaltenden Sporentierchen gefährlich werden. Nachweisen lassen sie sich anhand von drei Stuhlproben.

Glas mit Trinkwasser

Labortests fahnden nach mikroskopisch kleinen Parasiten

Weil der Organismus mal mehr, mal weniger der mikroskopisch kleinen Parasiten – sie sind etwa vier bis sechs Mikrometer klein – ausscheidet, empfiehlt es sich, drei Stuhlproben an drei verschiedenen Tagen zu untersuchen. Nur so kann eine Infektion sicher diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Bei der Laboranalyse werden dabei die sogenannten Oozysten abgegrenzt und sichtbar gemacht. Auch ein PCR-Test kann genaue Ergebnisse liefern. In seltenen Fällen kann zudem eine Gewebeprobe Aufschluss über eine Infektion geben. In der Regel halten sich die Parasiten fünf Tage bis drei Wochen im menschlichen Darm auf, in Einzelfällen können sie dort auch zwei Jahre überleben und infektiös bleiben.

Kleinkinder sind besonders gefährdet

Insbesondere bei Kindern zwischen sechs und 24 Monaten und Menschen mit HIV kann eine Kryptosporidiose schwer verlaufen. Durch besonders flüssigen Stuhl verliert der Körper zu schnell zu viel Flüssigkeit. Da es keine speziellen Medikamente gibt, müssen diese Patienten symptomatisch behandelt werden. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel sieben bis zehn Tage. Auch nach Abklingen der Symptome ist die Ansteckungsgefahr aber weiter vorhanden. Das gilt insbesondere für das Verschlucken kleiner Mengen von kontaminiertem Stuhl. Schon 1.000 bis 10.000 Oozysten genügen, um eine Infektion auszulösen.

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