Großstädter lieben riskanter
Die Zahl der 2013 erstmals diagnostizierten HIV-Infektionen mit Übertragungsweg zwischen Mann und Frau, stieg vor allem in Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern an. So zählten die Experten 246 diagnostizierte Infektionen – 2012 waren es nur 220. Auch die Zahl derjenigen, die sich im Ausland angesteckt hatten, stieg von 204 Betroffenen im Jahr 2012 auf 281 Betroffene im Jahr 2013. Besonders hoch war diese Quote bei den über 30-Jährigen.
Labortests für Schutz im Notfall
Wer sich und seine Partner vor einer HIV-Infektion schützen will, darf auf ein Kondom nicht verzichten. Dies gilt besonders, wenn der Partner HIV-positiv ist. Sollte dann das Kondom versagen oder abrutschen, kann eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) mit hoher Wahrscheinlichkeit noch eine Infektion verhindern. Betroffene nehmen am besten zwei Stunden, spätestens jedoch 48 Stunden nach dem Zwischenfall für vier Wochen HIV-Medikamente ein, die das Virus daran hindern, sich im Körper festzusetzen. Die aktuelle Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-PEP empfiehlt, Risikopatienten mit einem HIV-Antikörpertest auf eine bestehende Infektion zu untersuchen. Schnelltests liefern Ergebnisse schon innerhalb von wenigen Minuten bis Stunden. Die Blutanalyse klärt auch, ob Betroffene ausreichend gegen andere sexuell übertragbare Infektionen wie Hepatitis geschützt sind. Regelmäßige Blutuntersuchungen während der Behandlung klären den Infektionsstatus und helfen dabei, Nebenwirkungen zu erkennen und abzumildern.
Quellen:
Robert Koch-Institut
Epidemiologisches Bulletin, 3. November 2014 / Nr. 44
Epidemiologisches Bulletin, 30. Juni 2014 / Nr. 26
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