Gewitter im Gehirn: fünf von 100 Menschen erleben einmalig epileptischen Anfall

Bis zu fünf Prozent aller Menschen erleben einmal in ihrem Leben einen epileptischen Anfall. Von einer Epilepsie-Erkrankung sprechen Fachleuchte jedoch erst, wenn mindestens zwei Anfälle ohne klare Auslöser aufgetreten sind oder nach dem ersten Anfall das Risiko für einen weiteren über 60 Prozent (in den nächsten zehn Jahren) liegt.

Die Illustration  eines von Blitzen umgebenen Gehirns  veranschaulicht, was im Gehirn bei Epilepsie passiert.
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Erkrankung besonders häufig in zwei Lebensphasen

Besonders häufig beginnt eine Epilepsie im Kindesalter unter zehn Jahren sowie ab dem 60. Lebensjahr. Fachleute weisen darauf hin, dass im Kindes- und Jugendalter viele seltene neurologische Erkrankungen auftreten, die mit epileptischen Anfällen einhergehen können. Bei der Suche nach der auslösenden Grunderkrankung wird daher auch eine umfangreiche Diagnostik erforderlich. Im frühen Kindesalter stecken zudem häufig genetische Veränderungen hinter einer Epilepsie-Erkrankung – und führen häufiger zu besonders schweren Formen der Erkrankung. Gentests unterstützen die Suche nach der Krankheitsursache.

Bei genetischer Disposition: Rückfallrate über 80 Prozent

Etwa 70 Prozent der Erwachsenen mit Epilepsie sprechen erfolgreich auf die Behandlung mit Medikamenten an, sodass die Anfälle auch über Jahre nicht mehr auftreten. Dennoch sollten Betroffene gründlich mit ihren Ärzt*innen besprechen, ob sie die Medikamente absetzen. Besteht die Grunderkrankung fort, bleiben Rückfälle sehr wahrscheinlich – mitunter erst nach Jahren. Dies gilt besonders für Menschen mit genetischer Disposition zur Epilepsie: Bei mehr als 80 Prozent der Betroffenen kommt es erneut zu Krampfanfällen, wenn die Therapie abgesetzt wird.