Epilepsie: Jeder vierte Neuerkrankte ist ein Kind

Etwa 38.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Epilepsie. In 25 Prozent der Fälle trifft die Krankheit Kinder. Experten empfehlen umfassende Laboruntersuchungen zur Diagnose. Denn: Im Kindes- und Jugendalter hat die Erkrankung in der Regel andere Ursachen als bei Erwachsenen.

Kleines Mädchen bei der Blutentnahme zur Epilepsie-Diagnostik.

Krankheit oder Symptom?

Erkranken Kinder oder Jugendliche an einer Epilepsie, sollten Ärzte zunächst klären, ob es sich um eine eigenständige Erkrankung handelt. Die Anfälle können auch als Folge einer anderen neurologischen, genetisch bedingten oder entzündlichen Krankheit auftreten. So kommen epileptische Anfälle zum Beispiel besonders oft als einzig sichtbares Anzeichen von Stoffwechselstörungen bei Neugeborenen und im Säuglingsalter vor. Problematisch: Viele Arten epileptischer Anfälle sind gerade bei kleinen Kindern kaum wahrnehmbar und werden häufig übersehen.

 

Mit Labortests der Diagnose auf der Spur

Tritt ein epileptischer Anfall bei Neugeborenen oder Säuglingen zum ersten Mal auf, sollten per Blutprobe die Blutzucker-, Natrium-, Kalzium- und Magnesium-Werte bestimmt werden. Bei älteren Kindern kann zusätzlich ein Drogenscreening sinnvoll sein. Mit weiteren Bluttests können Ärzte seltene Stoffwechsel- oder Autoimmunerkrankungen aufspüren. Untersuchungen der DNA und der Chromosomen helfen dabei, Krankheiten oder Gendefekte zu erkennen, die Epilepsie auslösen.

 

Quellen:

Deutsche Epilepsievereinigung e.V.

Gesellschaft für Neuropädiatrie, Leitlinie „Diagnostische Prinzipien bei Epilepsien im Kindesalter

 

Mehr lesen:

IPF Tipp der Woche: Labortests bei Epilepsie

IPF-Faltblatt Autoimmunerkrankungen

Weitere Informationen zu diesen Themen