Ein Drittel reist mit Darmparasiten

Beschwerliches Darmgrimmen nach dem Urlaub – dahinter könnte eine Infektion mit dem Darmparasiten Giardia duodenalis stecken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) gehört die Giardiasis zu den häufigsten Erkrankungen nach Reisen in die Tropen.

Etwa ein Drittel aller Reisenden bringt die winzigen Einzeller als unerwünschte Gäste mit nach Hause, so das RKI. Sie setzen sich auf der Oberfläche des Darmgewebes fest und verursachen heftige Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome können zwei bis drei Wochen anhalten.

 

Auf Hygiene achten

Schuld an der Infektion könnten die Eiswürfel im leckeren Sundowner vor der Rückreise sein: Die Parasiten werden am häufigsten durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen. Sie haften auch an Lebensmitteln, die mit unsauberem Wasser gewaschen wurden. Wer in wilden Gewässern baden möchte, sollte darauf achten, kein Wasser zu schlucken. Einfache Regeln helfen dabei, eine Infektion zu vermeiden: Reisende sollten nur in verschlossene Flaschen abgefülltes oder abgekochtes Wasser trinken, auf rohe Lebensmittel verzichten und auf konsequente Handhygiene achten. Dies gilt nicht nur für Weltenbummler in tropische Zonen. Das RKI stuft auch die Türkei, Ägypten, Spanien und Italien als Reiseziele ein, in denen Touristen sich besonders leicht mit Giardiasis anstecken können.

 

Labormedizinscher Nachweis wichtig

Nicht bei allen Infizierten zeigen sich Symptome. Bei manchen Patienten verläuft die Erkrankung auch sehr mild. Allerdings können Infizierte die Einzeller noch über Monate ausscheiden – und damit andere Menschen in ihrem Umfeld anstecken. Bei Darmbeschwerden nach Fernreisen sollten Betroffene daher ihren Arzt über die Reise informieren und die Ursachen mit einer Blut- oder Stuhlprobe im Labor abklären lassen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müssen auch Patienten ohne Symptome behandelt werden, damit sie die Infektion nicht weiter verbreiten.

 

Quelle:

Robert Koch-Institut

 

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