Ein bis zwei Milligramm Eisen pro Tag

Täglich verliert der Organismus zwischen einem und zwei Milligramm Eisen. Diese Menge holt er sich aus der Nahrung zurück. Stört eine Veränderung des so genannten HFE-Gens auf Chromosom 6 diesen Prozess, kann die Menge an Gesamtkörpereisen auf über 20 Gramm ansteigen. Der Normwert liegt bei höchstens vier Gramm.

Verschiedene eisenhaltige Nahrung liegt auf dem Tisch

Leber steuert Eisenaufnahme

Eisen gehört zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Es gelangt aus der Nahrung über den Dünndarm in den Organismus und wird in Leber und Milz, Knochen und Muskeln gespeichert. Wie viel Eisen der Körper täglich aufnimmt, reguliert die Leber mit Hilfe des Proteins Hepcidin. Bei der Mutation des HFE-Gens verfügt der Körper über zu wenig dieses Eiweißstoffs, die Leber steuert die den Eisenstoffwechsel nicht mehr richtig. Dann nimmt der Darm ungebremst Eisen auf. Das schafft Probleme, da der Körper Eisen nicht ausscheiden kann. Es sammelt sich daher in der Leber und anderen Stoffwechselorganen wie der Bauchspeicheldrüse an.

Eisenüberschuss durch Vorerkrankungen

Eine durch Gendefekte ererbte Eisenspeicherkrankheit bezeichnen Mediziner als primäre hereditäre Hämochromatose. Es gibt jedoch auch Formen, die sich aus bestimmten Vorerkrankungen ergeben (sekundäre Hämochromatose). Dazu gehören etwa die Thalassämie und die Sichelzellenanämie. Bei diesen Patienten bildet der Körper zu wenige rote Blutkörperchen. Das führt zu gesteigerter Eisenresorption im Dünndarm. Außerdem benötigen die Patienten meist dauerhaft Transfusionen und erhalten mit jeder Blutkonserve 200 bis 250 Milligramm Eisen, das der Körper nicht aktiv ausscheiden kann. Dann müssen Medikamente dabei helfen, überschüssiges Eisen abzubauen.

 

Quellen:

Webseite der Eisenstoffwechselambulanz Universitätskrankenhaus Eppendorf

AWMF-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der sekundären Eisenüberladung

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