Stuhltest: 60 Prozent Teilnahmequote sind zu schaffen!
Der Einstieg in die Darmkrebsvorsorge erfolgt mittels immunologischem Stuhltest. Seit 2019 werden Versicherte auch hierzulande mit einem persönlichen Anschreiben zum Stuhltest eingeladen. Fachleute hoffen, so mehr Menschen zur Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung zu motivieren. Andere Länder haben mit dem Einladungsverfahren bereits gute Erfahrungen gemacht. In den Niederlanden etwa beteiligen sich 60 Prozent der Versicherten an der Früherkennung mit Stuhltests.
Darmspiegelung: 25 Prozent der Neuerkrankungen verhindern
Als Goldstandard der Darmkrebsvorsorge gilt die Darmspiegelung. Sie steht allen männlichen Versicherten in Deutschland ab 50 Jahren und allen weiblichen Versicherten ab 55 Jahren zu. Nach Berechnungen von Medizinern kann die konsequente Teilnahme an der Darmspiegelung die Zahl der jährlichen Darmkrebserkrankungen langfristig um mehr als ein Viertel senken. Experten setzen sich zudem dafür ein, mit der Darmspiegelung schon deutlich früher zu beginnen. Dafür spricht, dass Hochrechnungen zufolge die Zahl der Darmkrebs-Neuerkrankungen bei Jüngeren zunimmt. Zwischen 2002 und 2014 lag dieser Anstieg bei Menschen von 25 bis 49 Jahren bei 11 Prozent. Sie haben nur bei besonderen familiären Risiken oder bei bestimmten Vorerkrankungen einen Anspruch auf bezahlte Früherkennung, sodass Darmkrebs bei ihnen häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird. Forscher plädieren daher dafür, das Darmkrebs-Screening schon ab 45 Jahren zu starten.
Weitere Informationen enthält der Beitrag „Im Fokus: Darmkrebs“ auf www.vorsorge-online.de sowie das IPF-Faltblatt „Darmkrebs“ zum Download oder Bestellung.