Blutarmut: jeder Vierte über 85 Jahren betroffen

Blutarmut (Anämie) Blutarmut (Anämie) tritt im höheren Lebensalter immer häufiger auf. Schätzungen zufolge leiden etwa 25 Prozent der Menschen über 85 Jahren hierzulande an Blutarmut. Bei älteren Menschen, die im Krankenhaus versorgt werden oder in einem Seniorenheim leben, sind etwa 50 bis 60 Prozent von Blutarmut betroffen. Mediziner*innen weisen darauf hin: Anämie ist keine normale Alterserscheinung, sondern sollte immer abgeklärt werden.

Alte Dame sitzt am Fenster und schaut Blumen an.
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Hämoglobinwert: nicht unter 12 bzw. 13 Gramm pro Deziliter

Die Weltgesundheitsorganisation WHO legt für ältere Menschen in Nordeuropa die gleichen Grenzwerte wie für jüngere Menschen fest. Bei Frauen liegt demnach eine Anämie vor, wenn die Konzentration des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobinkonzentration) unter 12 Gramm pro Deziliter liegt. Der Grenzwert für Männer beträgt 13 Gramm pro Deziliter. Hinweise auf eine Blutarmut können zum Beispiel Blässe, Müdigkeit und Haarausfall sein. Ein Bluttest klärt, ob die Hämoglobinwerte stimmen. Zur Vorsorge eignen sich zudem regelmäßige Check-up-Untersuchungen beim Hausarzt oder der Hausärztin. 

Entzündungsanämie im Alter am häufigsten

Besonders häufig führt im Alter ein durch Entzündungen gestörter Eisenstoffwechsel zur Anämie (Entzündungsanämie) – das Immunsystem ist im Alter anfälliger für Infekte. Expert*innen weisen darauf hin, dass bereits kleine, aber länger anhaltende Infektionen zu einer Blutarmut führen können: Die Entzündungsreaktionen im Körper verhindern, dass das im Organismus vorhandene Eisen für den Sauerstofftransport genutzt werden kann und erschweren es dem Körper zudem, Eisen aus der Nahrung über den Darm aufzunehmen.

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