Ausdauersport: Blutzucker sinkt um 0,7 Prozent

Bewegung ist gesund. Das lässt sich sogar messen, etwa am langfristigen Blutzuckerspiegel. Der HbA1c-Wert sinkt nachweisbar um 0,7 Prozent. Das entspricht etwa der Wirkung einer Diabetes-Therapie mit Tabletten.

Diabetes-Diagnose bei 6,5 Prozent

Der HbA1c-Wert zeigt an, wie viele Zuckermoleküle an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden sind. An ihm lässt sich ablesen, wie hoch der Blutzuckerwert in den vergangenen sechs bis acht Wochen lag. Dieses „Blutzuckergedächtnis“ spielt sowohl in der Früherkennung als auch bei der Behandlung von Diabetes eine Rolle: Der Wert bietet wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich der Blutzuckerspiegel langfristig entwickelt und wie gut Diabetes-Patienten eingestellt sind. Bei bisher Gesunden zeigt er an, ob womöglich eine Diabetes-Erkrankung droht. Bei Werten von 6,5 Prozent und darüber stellen Mediziner eine Diabetes-Diagnose. Angesichts der blutzuckersenkenden Wirkung von Sport lassen sich manche Erkrankungen noch vermeiden, wenn die Werte bedenklich nahe an diese Grenze herangerückt sind.

Mit Werten um 150 bis 180 mg/dl in den Sport starten

Um extreme Schwankungen zu vermeiden und dennoch die Vorteile von Bewegung für den Blutzuckerwert nutzen zu können, raten Experten zu Ausdauersportarten – und zu häufigeren Kontrollmessungen. Wer Systeme zum Glukosemonitoring nutzt, sollte öfter als sonst einen Blick auf die digital angezeigten Werte werfen. Am besten steigen Diabetiker mit Werten zwischen 150 und 180 mg/dl in die Sporteinheit. Das schafft einen Sicherheitspuffer für die blutzuckersenkende Wirkung der Bewegung und hilft dabei, Unterzuckerungen zu vermeiden. Liegen die Werte eher zu niedrig, ist Vorsicht geboten. Nach einer halben Stunde Sport ist es ratsam, die Blutzucker- bzw. Glukosewerte ein erstes Mal zu kontrollieren – und dies je nach Sportart alle 30 bis 60 Minuten zu wiederholen. Achtung: Klettern die Werte bei Typ-2-Diabetikern auf über 250 mg/dl, sollte Schluss mit Sport sein.