IgE-Antikörper legen Spur zum Allergen
Allergien entstehen, weil sich das Immunsystem gegen den Körper wendet. Bestimmte Antikörper – Eiweiße wie Immunoglobuline E (IgE) etwa – arbeiten eigentlich mit anderen Abwehrzellen zusammen, um den Organismus vor bedrohlichen Fremdstoffen (Antigenen) zu schützen. Die IgE-Antikörper verbinden sich mit den Antigenen und lösen so die körpereigene Abwehr aus. Richten sich die IgE gegen eigentlich harmlose Antigene, zum Beispiel gegen Blütenpollen oder die Ausscheidungen von Hausstaubmilben, reagiert der Körper mit einer Allergie. Obwohl die IgE-Antikörper lediglich 0,1 Prozent aller Immunglobuline im Blut ausmachen, können Mediziner sie zur Diagnostik nutzen. Dazu testen sie beim Verdacht auf eine Allergie die Gesamtkonzentration der IgE-Antikörper im Blut. Erhöhte Werte sprechen dafür, dass Verdachtssymptome wie juckende Augen, verstopfte Nase, Verdauungsbeschwerden oder Hautirritationen auf eine Allergie zurückgehen.
Allergene gezielt nachweisen
Mit der Gesamtkonzentration von IgE-Antikörpern können Ärzte noch nicht eindeutig nachweisen oder ausschließen, auf welche Allergene der Körper sensibel reagiert. Spezifische IgE-Antikörper (sIgE) im Serum geben Auskunft darüber, welche Stoffe genau eine Allergie auslösen. Labortests auf sIgE eignen sich besonders für Patienten, bei denen klassische Untersuchungen wie der Hauttest große gesundheitliche Risiken bergen – etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schwangerschaft oder wenn die Gefahr besteht, dass die Patienten besonders stark auf die Allergene reagieren. Letzteres gilt nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie vor allem, wenn Ärzte eine Insektengiftallergie oder Arzneimittelallergie vermuten. Manche Allergene lassen sich zudem nur durch einen Test auf spezifische IgE-Antikörper nachweisen.
Quellen:
Deutscher Allergiker- und Asthmabund e. V.
Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)
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IPF-Faltblatt Allergie