Chlamydien-Infektion aufspüren und behandeln
Frauen zwischen 15 und 24 Jahren stecken sich besonders häufig mit Chlamydien an. Die Bakterien befallen die Schleimhäute von Scheide, Harnröhre und Darm. Bis zu 80 Prozent der Infektionen verlaufen ohne eindeutige Symptome. Aber: In der Regel heilen sie nicht von alleine aus. Das kann die Gesundheit schädigen. So leiden etwa 40 Prozent der betroffenen Frauen später an Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane. Diese können die Eileiter verkleben und zu Unfruchtbarkeit führen. Um möglichst viele „stille“ Infektionen wirksam mit Antibiotika bekämpfen zu können, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen für Frauen bis 25 Jahre jährlich eine Untersuchung auf Chlamydien.
HPV-Infektion erhöht Risiko für Gebärmutterhalskrebs
Auch Kondylome (Feigwarzen) werden von jungen Menschen nicht als STI wahrgenommen. Nur 35 Prozent der von der BZgA befragten Frauen wussten, dass Kondylome zu den STI gehören. Bei den Männern waren es sogar nur 24 Prozent. Die Warzen entstehen durch eine Infektion mit HP-Viren (HPV). Einige der Virenstämme können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) schätzen, dass 23 von 100 Frauen im Alter von 26 Jahren mit diesen Hochrisiko-HPV infiziert sind. Auch wenn daraus nur selten Krebs entsteht, sollten Frauen regelmäßig die Früherkennungsuntersuchung beim Frauenarzt nutzen: Mit dem Pap-Test können Labormediziner Zellveränderungen zumeist früh erkennen.