Unerfüllter Kinderwunsch: Ursachenforschung mit Labortests

Statistiken weisen den September als einen der geburtenstärksten Monate im Jahr aus. Nicht allen Paaren wird der Kinderwunsch jedoch erfüllt. Immerhin fast jedes zehnte Paar ist hierzulande ungewollt kinderlos. Ungewollte Kinderlosigkeit geht in bis zu 40 Prozent der Fälle sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf biologische Störungen zurück. Darum sollten sich beide untersuchen lassen, wenn das Wunschkind auf sich warten lässt. Labortests helfen dabei, mögliche Ursachen zu entdecken.

Schilddrüse untersuchen lassen

Die Schilddrüse reguliert als körpereigene Hormonfabrik auch die Sexualhormone und damit die Fruchtbarkeit. Oft verhindern unbemerkte Erkrankungen der Schilddrüse, dass Frauen ein Kind austragen können. Dazu gehört etwa eine chronische Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis). Das Risiko einer Fehlgeburt liegt für betroffene Frauen im Vergleich zu gesunden Schwangeren um das Dreifache höher. Bluttests auf bestimmte Antikörper klären, ob die Schilddrüse chronisch entzündet ist; Ärzt*innen können dann eine Behandlung einleiten.

Test auf Chlamydien

Eine Infektion mit Chlamydien ist die häufigste sexuell übertragbare Infektion in Deutschland. Bleibt sie unbehandelt, können die Bakterien die Eileiter verkleben. Fachmediziner*innen schätzen, dass hierzulande etwa 100.000 Frauen im gebärfähigen Alter aufgrund einer unbehandelten Chlamydien-Infektion ungewollt kinderlos sind. Die Erreger können zudem bei Männern Entzündungen der Samenleiter und Nebenhoden auslösen und so die Zeugungsfähigkeit stören. Zur Diagnose untersuchen Mediziner*innen Urinproben und Zellen aus einem Abstrich auf die Bakterien. Um eine Infektion früh zu erkennen, können Frauen sich bis zum vollendeten 25. Lebensjahr einmal jährlich in einer gynäkologischen Praxis auf Chlamydien untersuchen lassen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen.

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