Sepsis: Impfungen schützen Risikopatienten

Nach Angaben von Experten sterben in Deutschland täglich 134 Menschen an einer Sepsis. Sie kann zu Organversagen und einem lebensgefährlichen septischen Schock führen. Besonders gefährdet sind ältere und chronisch kranke Patienten, Neugeborene und Kleinkinder sowie Menschen ohne Milz. Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2015 rät das IPF: Risikopatienten und Eltern sollten auf vollständigen Impfschutz achten.

Überfordertes Immunsystem

Eine Sepsis entwickelt sich aus Infektionen, die außer Kontrolle geraten. Normalerweise bekämpft das Immunsystem Erreger wie Bakterien, Pilze oder Parasiten. Sind Patienten jedoch schon geschwächt, etwa durch Krankheiten, gelangen die Erreger über das Blut oder die Lymphgefäße in den Kreislauf und verteilen sich in die Organe. Impfungen erleichtern es dem Organismus, gegen bestimmte Bakterien zu kämpfen. So raten Mediziner allen Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krankheiten der Atmungsorgane, der Nieren oder des Zentralnervensystems sowie Diabetikern zur Impfung gegen Pneumokokken. Das gilt auch für Menschen, die 60 Jahre oder älter sind. Neugeborene und Kleinkinder sollten zudem gegen den Erreger Haemophilus influenzae Typ B (Hib) immunisiert werden.

 

Leben ohne Milz: regelmäßig impfen lassen

Mehr als 80.000 Menschen in Deutschland leben ohne Milz. Das Organ spielt eine wesentliche Rolle bei der Abwehr von Infektionen. Fehlt es, entwickelt sich aus Infektionen mit Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae besonders leicht eine schwere Sepsis. Laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) ist nur jeder fünfte Betroffene ausreichend geimpft. Sie empfehlen den Patienten einen lückenlosen Impfschutz gegen die Erreger sowie gegen Grippeviren, um ihr Sepsis-Risiko zu senken.

 

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