Rheuma: Wenn Kindern die Gelenke wehtun

In Deutschland leiden 15.000 Kinder unter 16 Jahre an einer chronischen Gelenkentzündung, so die Annahme von Experten der Deutschen Rheuma-Liga. Je früher die Behandlung einsetzt, desto normaler können betroffene Kinder leben. Bei fast der Hälfte der Betroffenen dauert es jedoch mehr als drei Monate, bis Ärzte die korrekte Diagnose stellen. Schwellen Gelenke an, bewegen sich Kinder plötzlich steifer oder berichten sie von Gelenkschmerzen, sollten Eltern den Arzt auf Rheuma ansprechen, rät das IPF.

Körper bekämpft sich selbst

Am häufigsten leiden Kinder und Jugendliche an der juvenilen idiopathischen Arthritis.  Diese gehört wie andere Rheumaerkrankungen zu den Autoimmunerkrankungen – das Immunsystem wendet sich nicht gegen Krankheitserreger von außen, sondern gegen den Körper selbst. Anders als bei Gelenkentzündungen nach Infektionen, die bei Kindern laut Medizinern des Kompetenznetzes Rheuma meist folgenlos wieder abklingen, bedeuten rheumatische Entzündungen eine schwere Erkrankung. Bei der Diagnose sind Ärzte neben klinischen Anzeichen auch auf Laborbefunde angewiesen: Die für Rheuma typischen Veränderungen der Gelenke, die Röntgenbilder aufspüren, haben sich bei Kindern oft noch nicht ausgebildet.

 

Laborwerte legen Spur zur Diagnose

Die entzündlichen Prozesse bei Rheuma hinterlassen Spuren im Organismus. Mediziner können bestimmte Entzündungswerte (Rheumafaktoren) und Antikörper-Konzentrationen im Blut bestimmen lassen. Um bestimmte Rheumaerkrankungen voneinander und von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen, empfehlen Experten weiterführende Laboruntersuchungen. Eine eindeutige Diagnose ergibt sich in der Regel nicht aus einem bestimmten Wert oder den Blutuntersuchungen allein. Wie bei einem Puzzlespiel ergibt sich erst aus allen Befunden zusammen ein klares Bild. Experten der Deutschen Rheuma-Liga empfehlen, Kinder bei einem Krankheitsverdacht von spezialisierten Fachärzten behandeln zu lassen.

 

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