Körper bekämpft sich selbst
Am häufigsten leiden Kinder und Jugendliche an der juvenilen idiopathischen Arthritis. Diese gehört wie andere Rheumaerkrankungen zu den Autoimmunerkrankungen – das Immunsystem wendet sich nicht gegen Krankheitserreger von außen, sondern gegen den Körper selbst. Anders als bei Gelenkentzündungen nach Infektionen, die bei Kindern laut Medizinern des Kompetenznetzes Rheuma meist folgenlos wieder abklingen, bedeuten rheumatische Entzündungen eine schwere Erkrankung. Bei der Diagnose sind Ärzte neben klinischen Anzeichen auch auf Laborbefunde angewiesen: Die für Rheuma typischen Veränderungen der Gelenke, die Röntgenbilder aufspüren, haben sich bei Kindern oft noch nicht ausgebildet.
Laborwerte legen Spur zur Diagnose
Die entzündlichen Prozesse bei Rheuma hinterlassen Spuren im Organismus. Mediziner können bestimmte Entzündungswerte (Rheumafaktoren) und Antikörper-Konzentrationen im Blut bestimmen lassen. Um bestimmte Rheumaerkrankungen voneinander und von Krankheiten mit ähnlichen Symptomen abzugrenzen, empfehlen Experten weiterführende Laboruntersuchungen. Eine eindeutige Diagnose ergibt sich in der Regel nicht aus einem bestimmten Wert oder den Blutuntersuchungen allein. Wie bei einem Puzzlespiel ergibt sich erst aus allen Befunden zusammen ein klares Bild. Experten der Deutschen Rheuma-Liga empfehlen, Kinder bei einem Krankheitsverdacht von spezialisierten Fachärzten behandeln zu lassen.