Polio-Impfung muss sein

Die Impfquote für Poliomyelitis, kurz Polio, liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland immer noch bei nur knapp 95 Prozent. Das reicht nicht aus, um die Kinderlähmung sicher auszurotten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO attestiert Deutschland daher eine mittlere Gefährdung für neue Ausbrüche durch eingeschleppte Viren. Zum Welt-Polio-Tag am 28. Oktober 2015 rät das IPF: Erwachsene sollten Impfungen nachholen, Eltern ihre Kinder impfen lassen.

Eine Erkrankung kommt zurück

Polio wird durch Enteroviren ausgelöst. Zwar gilt Deutschland seit 1990 als frei von den Erregern. Weltweit sind die Viren jedoch noch verbreitet und treten wieder stärker auf. Durch Zuwanderer erreicht sie auch wieder die Grenzen Europas. Internationaler Reiseverkehr trägt ebenfalls dazu bei, die Bedrohung durch die Viren aufrecht zu erhalten. Sie kann nur endgültig gebannt werden, wenn dauerhaft über 95 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig gegen die Erkrankung geimpft sind. Experten sind sich einig: Die Impfung ist solange notwendig, bis die Krankheit weltweit keine Polioviren mehr zirkulieren.

 

Richtig gegen Polio impfen

Nur eine vollständige Impfung schützt sicher vor Kinderlähmung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, alle Säuglinge, Kinder und Jugend­lichen mit einem inaktivierten Poliomyelitis-Impfstoff (IPV) zu immunisieren. Der Totimpfstoff kann nicht Infektionen führen, die in Einzelfällen nach Einnahme des Lebendimpfstoff auftreten.  Der Schutz muss im Alter von neun bis 17 Jahren aufgefrischt werden. Wer sich erst als Erwachsener gegen Polio impfen lässt, muss die Immunisierung nach zehn Jahren wiederholen. Besonders wichtig ist diese Auffrischung für Menschen, die häufig in Gebieten mit erhöhtem Ansteckungsrisiko unterwegs sind.

 

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