Polio: Impfstatus prüfen

Die Infektionskrankheit Poliomyelitis (Kinderlähmung) tritt weltweit wieder häufiger auf. So gab die Weltgesundheitsorganisation WHO im Mai bekannt, dass bis Ende April 2014 bereits 68 Erkrankungen aus acht Ländern gemeldet worden waren. 2013 registrierte die Organisation im gesamten Jahr nur 24 Fälle aus drei Ländern.

60 Prozent der Polio-Infektionen 2013 führen die Experten auf internationalen Reiseverkehr zurück. Damit der Erreger sich nicht in Polio-freien Ländern ausbreitet, wenn Reisende zurückkehren, muss die Bevölkerung zuverlässig geschützt sein. Zum Welt-Polio-Tag am 28. Oktober 2014 ruft das IPF dazu auf, den eigenen Impfstatus zu prüfen, fehlende Impfungen nachzuholen und Kinder an der Grundimmunisierung teilnehmen zu lassen.

 

Vollständig immunisieren

Deutschland und Europa gelten seit 2002 als frei von Polio. Grund dafür sind umfassende Impfprogramme schon für die Kleinsten: Nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beginnt die Grundimmunisierung im dritten Lebensmonat. Im ersten Lebensjahr erhalten Babys drei Impfdosen, eine weitere Impfung erfolgt zu Beginn des zweiten Lebensjahres. Im Alter zwischen neun und 17 Jahren muss der Impfschutz aufgefrischt werden. Fehlt er oder weist er Lücken auf, können Betroffene die Impfungen nachholen oder ergänzen.

 

Besonderer Schutz im Beruf und auf Reisen

Wer einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt ist, sollte nach dem 18. Lebensjahr seinen Impfschutz routinemäßig auffrischen lassen. Das gilt zum Beispiel für Menschen, die in Gemeinschaftsunterkünften mit Einreisenden aus Risikogebieten zusammenleben, Personal dieser Einrichtungen oder Mitarbeiter in Laboren mit Poliomyelitis-Risiko. Jeder, der Kontakt zu einem Polio-Erkrankten hatte, sollte unabhängig vom Impfstatus sofort geimpft werden. Wer länger als vier Wochen in Länder reist, in denen das Polio-Virus noch verbreitet ist, sollte seinen Impfschutz ebenfalls auffrischen. Dazu gehören laut WHO Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Syrien, Israel, Irak, Äquatorial Guinea, Äthiopien und Somalia.

 

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