Unklare Beschwerden ernst nehmen
Nach Angaben der Deutschen Nierenstiftung leben hierzulande etwa neun Millionen Menschen mit einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) – von der die meisten Betroffenen noch gar nichts wissen: Nierenerkrankungen verursachen in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden, die zudem häufig recht unspezifisch sind. Dazu gehören unter anderem Erschöpfung, Appetitlosigkeit und Muskelkrämpfe. Auch ein erstmals auftretender hoher Blutdruck bzw. immer schlechter einzustellender bestehender Bluthochdruck können auf Nierenschwäche hinweisen. Zudem steigern bestimmte Vorerkrankungen wie Diabetes und Herzerkrankungen das Risiko für eine chronische Nierenkrankheit.
Nierenfunktion mit Labortests überprüfen
Erste Hinweise auf eine Nierenschwäche geben erhöhte Mengen von Eiweiß und Blut im Urin. Diese lassen sich mittels Urinstreifentests – etwa beim Gesundheits-Check-up – zuverlässig und unkompliziert nachweisen. Lässt die Filterfunktion der Nieren nach, reichern sich zudem Kreatinin und Harnstoff im Blut an. Legen die Ergebnisse eine Nierenschwäche nahe, schafft die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) Klarheit. Der Wert gibt an, wie viel Blut die Nieren pro Minute filtern. Eine gesunde Niere reinigt pro Minute mindestens 90 Milliliter Blut. Bei Werten darunter liegt eine Nierenschwäche vor, die je nach verbliebener Leistungsfähigkeit in fünf Stadien unterteilt wird. Je früher eine Nierenschwäche erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Im ersten Stadium etwa kann eine Verschlechterung der Nierenfunktion oft noch gestoppt werden.