Nahrungsmittel: unverträglich oder Allergie?

Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Schwellungen im Mund oder Juckreiz: Mitunter verderben unerwünschte Nebenwirkungen den Geschmack an leckeren Gerichten. Ob eine Lebensmittelallergie die Beschwerden auslöst oder eine Lebensmittelunverträglichkeit, klärt eine gründliche Diagnostik, so das IPF zum Deutschen Nahrungsmittelallergietag am Mittwoch, 21. Juni 2023. Diese ist wichtig, um Betroffene richtig behandeln zu können.

Holzfigur mit roten Punkten schreckt vor Allergien auslösenden Lebensmitteln zurück
Pholidito | Fotolia

Fehlende Enzyme oder irregeleitetes Immunsystem 

Bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten fehlen dem Organismus bestimmte Enzyme oder Eiweiße, um Bestandteile der Nahrung wie zum Beispiel Laktose, Fruktose oder Histamin zu verwerten. Solche Intoleranzen können mit Beschwerden wie Durchfällen und Bauchschmerzen die Lebensqualität sehr einschränken, sind in der Regel jedoch nicht lebensbedrohlich. Anders sieht es bei einer Lebensmittelallergie aus: Hier verkennt das Immunsystem des Körpers einen eigentlich harmlosen Fremdstoff als Gefahr für den Organismus und bildet in einer heftigen Gegenwehr bestimmte Antikörper (Immuoglobuline vom Typ E, IgE). Die allergische Reaktion kann vom leichten Jucken, Brennen und Schwellungen im Mundraum bis zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen (anaphylaktischer Schock) reichen.

Antikörper weisen Weg zur Diagnose und verbessern Behandlung

Die IgE-Antikörper sind zwar für allergische Reaktionen verantwortlich, weisen zugleich jedoch auch den Weg zur Diagnose. Aus einer Blutprobe können Mediziner*innen nicht nur die Menge der IgE-Antikörper messen. Molekulardiagnostische Tests zeigen zudem, welche Allergene genau an den entsprechenden Eiweißbausteinen der Antikörper andocken und so die allergische Reaktion auslösen. Molekulare Allergiediagnostik eignet sich auch dafür, sogenannte Kreuzallergien aufzudecken. So können etwa Menschen mit Pollenallergie auch auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren – die Allergene sind sich so ähnlich, dass das Immunsystem sie nicht unterscheiden kann. Fachleute sprechen dann von pollenassoziierten Lebensmittelallergien. Die auslösenden Einzelallergene genau zu bestimmen hilft zudem dabei, Betroffene gezielter zu behandeln, etwa mit einer spezifischen Immuntherapie.

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