Labortests bei Epilepsie

Experten der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionellen Bildgebung (DGKN) weisen darauf hin, dass jeder 100. Mensch hierzulande im Laufe seines Lebens eine Epilepsie entwickelt. Nach Angaben der Deutschen Epilepsievereinigung erkranken pro Jahr etwa 38.000 Menschen in Deutschland neu. Zur Diagnose gehören auch umfassende Blutuntersuchungen. Außerdem sollten Betroffene alle drei bis sechs Monate ihr Blutbild kontrollieren lassen, um gesundheitliche Langzeitschäden durch die erforderlichen Medikamente zu vermeiden, rät das IPF.

Gewitter im Gehirn

Epileptische Anfälle treten auf, wenn Nervenzellen im Gehirn nicht mehr richtig funktionieren: Statt geregelt miteinander zu kommunizieren, feuern größere Zellverbände gleichzeitig große Mengen an Signalen ab und stören die anderen Nervenzellen im betroffenen Bereich des Gehirns. Darum verlaufen epileptische Anfälle sehr unterschiedlich. Je nachdem, an welcher Stelle im Gehirn die Fehlfunktion auftritt und wie viele Nervenzellen betroffen sind, erleiden die einen Patienten schwere Krampfanfälle, andere sind nur kurz nicht ansprechbar, verhalten sich ansonsten aber ganz unauffällig.

 

Differenzierte Diagnose mit Labortests

Bis zu 70 Prozent der Erkrankten können durch Medikamente ohne Anfälle leben. Experten der DGKN empfehlen, vor der Therapie umfassende Bluttests zu machen. Um organische Ursachen für einen epileptischen Anfall auszuschließen, sollten Ärzte zudem Leber- und Nierenwerte überprüfen. Krampfanfälle können auch durch seelische Belastungen ausgelöst werden. In solchen Fällen helfen Medikamente gegen Epilepsie nicht. Um diese psychogenen Anfälle von den neurologischen abzugrenzen, bestimmen Mediziner das Hormon Prolaktin – anders als bei neurologischen Anfällen ist dieses bei psychogenen Anfällen in der Regel nicht erhöht.

 

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Lesen Sie dazu auch "Epilepsie: Jeder vierte Neuerkrankte ist ein Kind".

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