Kinderlosigkeit: Ursachenforschung lohnt sich

Über 60.000 Babys kommen in einem durchschnittlichen September in Deutschland zur Welt. Der Monat gehört zu den geburtenreichsten im Jahresverlauf. Während zehntausende Mütter und Väter die neuen Erdenbürger voller Freude begrüßen, geht ein Teil der Paare leer aus: Sechs Millionen Männer und Frauen zwischen 25 und 59 Jahren in Deutschland sind ungewollt kinderlos, etwa ein Viertel von ihnen aus medizinischen Gründen. Häufig können Ärzte weiterhelfen. Das IPF rät Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, sich mit Medizinern zusammen auf die Suche nach der Ursache der Kinderlosigkeit zu machen.

Kinderlose Schaukel

Chlamydien und Schilddrüsenprobleme ausschließen

Mediziner spüren die Ursachen für ungewollte Kinderlosigkeit bei Männern und Frauen zu etwa gleichen Teilen auf. In manchen Fällen liegen die Gründe bei beiden Partnern zugleich. Häufig steckt eine unerkannte Chlamydien-Infektion bei Mann oder Frau hinter der Kinderlosigkeit. Auch hormonelle Störungen der Schilddrüse können eine Schwangerschaft verhindern. Viele weitere Auslöser der Kinderlosigkeit lassen sich, einmal erkannt, beheben. In anderen Fällen kann die Reproduktionsmedizin den Kinderwunsch erfüllen, etwa mittels In-Vitro Fertilisation (IVF). Dabei befruchten Mediziner die Eizelle im Reagenzglas. Studien zeigen: Nach drei Behandlungszyklen können sich 47 von 100 Paaren über Nachwuchs freuen.

 

Wann zum Arzt bei ungewollter Kinderlosigkeit?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von „Unfruchtbarkeit“, wenn sich ein Jahr lang keine Schwangerschaft einstellt, obwohl ein Paar regelmäßig ungeschützt Geschlechtsverkehr hatte. Die Europäische Gesellschaft für menschliche Reproduktion und Embryologie (EHSRE) setzt den Zeitraum mit zwei Jahren etwas großzügiger an. Spätestens nach diesen Zeitraum sollten Paare ärztlichen Beistand suchen. Neben einer ausführlichen Labordiagnostik stehen bei der Ursachensuche auch Fragen nach dem Lebenswandel auf dem Programm: Nikotin, Alkohol und Stress können die Fruchtbarkeit ebenfalls senken.


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