Gestörte Hormonproduktion
Bei einer Unterfunktion produziert die Schilddrüse zu wenig T3- bzw. T4-Hormone. Diese sind unter anderem für die neuro-psychologische und körperliche Entwicklung, das Knochenwachstum und die Muskulatur wichtig. In der Regel gleicht die Mutter bereits während der Schwangerschaft den Bedarf ihres erkrankten Kindes über die Plazenta aus. Um eine Unterversorgung des Neugeborenen zu erkennen, entnehmen Ärzte dem Baby im Rahmen des Neugeborenenscreenings wenige Tropfen Blut aus der Ferse und untersuchen es auf das Hormon TSH. Anhand dieses Wertes können sie erkennen, ob die Schilddrüse ausreichend Hormone produziert und im Zweifelsfall sofort mit Medikamenten gegensteuern.
Bluttests schaffen Klarheit
Eine nach der Geburt erworbene Schilddrüsenunterfunktion führt zu vielfältigen Symptomen, die je nach Alter variieren: Knochen entwickeln sich verzögert, Betroffene sind antriebsschwach, leiden unter Verstopfung oder niedrigem Blutdruck. Sie vertragen kaum Kälte und kommen in der Schule nicht richtig mit. Auch bei ihnen prüft der Arzt per Bluttest die Hormonproduktion von TSH, T3 und T4. Mit einer Laboranalyse von Antikörpern im Blut kann er zudem erkennen, ob autoimmune Schilddrüsenerkrankungen die Unterfunktion verursachen. Behandelt wird mit Medikamenten. Eltern sollten zur Erfolgskontrolle den Schilddrüsenhormonspiegel alle drei bis sechs Monate mit einem einfachen Bluttest überwachen lassen.