Impfungen verhindern schwere Erkrankungen
Röteln, Mumps oder Masern sind keine harmlosen Kinderkrankheiten. So verlaufen etwa Maserninfektionen auch in Industrienationen wie Deutschland nicht immer gefahrlos. Bis zu 20
Prozent der Erkrankten leiden unter zum Teil schwerwiegenden Komplikationen. Ohne Impfschutz kommt dies bei kleinen Kindern und Erwachsenen besonders häufig vor. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge entwickelt sich bei bis zu jedem zehnten Patienten eine bakterielle Lungen- oder Mittelohrentzündung, einer von 1.000 erkrankt an einer durch die Masernviren ausgelöste Gehirnentzündung. Diese kann das Gehirn dauerhaft schädigen und führt bei jedem fünften bis zehnten dieser Patienten zum Tode.
Vor Spätfolgen schützen
Manche durch Impfungen vermeidbare Infektionskrankheiten verlaufen zwar zunächst glimpflich, führen aber später im Leben zu weiteren Erkrankungen. So kann sechs bis acht Jahre nach
einer Maserninfektion eine sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ausbrechen. Sie zerstört langsam das Gehirn und verläuft tödlich. Statistisch gesehen trifft SSPE eines von 1.700 bis 3.300 Kindern, die in ihren ersten fünf Lebensjahren an Masern erkrankten. Windpocken verlaufen bei Jugendlichen und Erwachsenen meist schwerer. Eine Impfung schützt nicht nur vor der Krankheit, sondern auch vor Spätfolgen wie der Gürtelrose. Etwa jeder fünfte Erwachsene in Deutschland erkrankt im Laufe seines Lebens an dem schmerzenden Ausschlag. Ungeimpfte Kinder und Jugendliche sollten die Windpocken-Impfung daher schnellstmöglich nachholen. Erwachsene ab 50 Jahren können sich zudem gegen Gürtelrose impfen lassen.