HIV – erst einige Zeit nach der Ansteckung nachweisbar

In Deutschland leben rund 90.000 Menschen mit dem HI-Virus (HIV). Nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts wissen allerdings knapp zehn Prozent der Betroffenen nichts von ihrer Infektion. Das ist der Hauptgrund, warum sich immer noch jedes Jahr etwa 1.800 Menschen in Deutschland mit HIV anstecken. Das IPF empfiehlt anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2023, nach Risikokontakten HIV-Tests durchzuführen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern.

Junges Paar
Kenny Eliason | Unsplash.com

Hohes Ansteckungsrisiko wenige Wochen nach Infektion

Kondom geplatzt oder Sex ohne Kondom mit einem Menschen, bei dem sich eine HIV-Infektion nicht sicher ausschließen lässt – in diesen Fällen ist ein HIV-Test ratsam. Für Männer ebenso wie für Frauen. Allerdings ist ein zeitlicher Abstand zwischen Risikosituation und Test nötig, damit eine Infektion sicher nachgewiesen oder ausgeschlossen werden kann. Je nach Testtyp variiert dieser Abstand zwischen 14 Tagen und zwölf Wochen. Bis das Ergebnis vorliegt, sollten Betroffene eine Sexpause einlegen oder Kondome verwenden, um andere zu schützen. Denn insbesondere zwei bis vier Wochen nach einer Infektion ist das Ansteckungsrisiko erhöht, da in dieser Phase die Viruslast im Blut und in anderen Körperflüssigkeiten besonders hoch ist.

Früher Therapiebeginn wichtig

Auch für die eigene Gesundheit ist Klarheit wichtig. Denn die ersten Symptome ähneln häufig einer Grippe: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Viele Betroffene deuten diese als harmlosen Infekt, weil die Beschwerden so unspezifisch sind. Je früher nach einer HIV-Infektion die Therapie beginnt, desto besser die Prognose. HIV-Infektionen sind heute sehr gut behandelbar, die Medikamente sind gut verträglich und die Therapie ist leicht in den Alltag einzubauen. Sie verhindert den Ausbruch von AIDS und damit assoziierte lebensbedrohliche Erkrankungen wie schwere Lungenentzündungen.

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