Harnwegsinfektionen: Vorsicht in den Wechseljahren

Frauen kämpfen in den Wechseljahren verstärkt mit Harnwegsinfektionen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Urologie erleiden unabhängig vom Alter im Durchschnitt fünf von 100 Frauen Entzündungen der Blase, Harnröhre oder Harnleiter. In den Wechseljahren steigen die Fallzahlen jedoch deutlich an. Wer bereits vor der Lebensmitte häufig erkrankte, trägt in den Wechseljahren ein besonders hohes Infektionsrisiko. Das IPF rät: Treten Harnwegsinfekte immer wieder auf, sollten Betroffene mit ihrem Arzt über Vorsorgemöglichkeiten sprechen, da sich aus wiederholten oder chronischen Infektionen Blasenkrebs entwickeln kann.

Schwindendes Hormon schwächt Schutzbarriere

Während der Wechseljahre produziert der Organismus immer weniger Östrogene. Das weibliche Sexualhormon schützt vor Harnwegsinfektionen: Es schafft ein Scheidenmilieu, in dem Milchsäurebakterien (Laktobazillen) wachsen und sich vermehren können. Fehlt dem Körper Östrogen, nimmt deren Anzahl ab. Damit schwindet auch die Schutzfunktion der Vaginalflora, sodass Erreger leichter in Scheide und Harnröhre eindringen können. 

 

Diagnose und Therapie aus dem Labor
Ob typische Symptome wie Brennen beim Wasserlassen, verstärkter Harndrang und Schmerzen im Unterleib tatsächlich durch eine Harnwegsinfektion ausgelöst werden, prüfen Ärzte mit Urintests. Anhand der Anzahl der Bakterien, der weißen und roten Blutkörperchen sowie von Pilzen im Harnsediment lässt sich eine Harnwegsinfektion eindeutig feststellen. Experten raten dazu, anhand einer Urinkultur auch genau zu bestimmen, welche Erreger die Infektion verursachen und statt Breitbandantibiotika gezielt wirkende Medikamente zu verschreiben. Tritt die Erkrankung trotzdem immer wieder auf, kann eine vaginale Antibiotikatherapie die Gefahr ständiger Neuerkrankungen um bis zu 75 Prozent senken.

 

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