Grippe-Impfung: vom Labortest zum Impfstoff

Mediziner*innen empfehlen auch dieses Jahr, sich gegen Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Da sich die Grippeviren ständig verändern, muss die Zusammensetzung des Impfstoffs von Saison zu Saison angepasst werden. Labortests helfen dabei, den Impfstoff möglichst wirksam auf die jeweils aktuell zirkulierenden Grippeviren abzustimmen.

Labordaten aus aller Welt

Die Eigenschaften der Grippe-Erreger ändern sich mit nahezu jedem Vermehrungszyklus, den die Viren durchlaufen. Der Grund: Bei der Verdopplung des Virenerbguts entstehen Mutationen. Diese verändern die Oberflächenstruktur der Viren, sodass das menschliche Immunsystem die Erreger nicht mehr erkennt und länger braucht, um gegen sie vorzugehen. Um einen möglichst wirksamen Impfstoff gegen die saisonalen Erreger zu entwickeln, sammelt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) regelmäßig Informationen zu den Eigenschaften der zirkulierenden Influenzaviren. Die Daten liefern Referenzlaboratorien auf der ganzen Welt.

Gründliche Analyse im Labor, Schnelltest für die Praxis

Das Referenzlabor für Deutschland ist am Robert Koch-Institut (RKI) angesiedelt. Ausgewählte medizinische Praxen entnehmen im Rahmen der Influenza-Überwachung Abstriche aus Nase oder Rachen von Patient*innen mit Grippesymptomen und senden diese an das RKI. Mitarbeiter*innen untersuchen das Probenmaterial dann auf Influenzaviren. Mittels PCR-Test ordnen sie die Erreger bestimmten Subtypen zu; Zellkulturen unterstützen die gründliche Analyse des Erreger-Erbguts. Eine Sequenzierung der Erbgutbausteine hilft dabei, neue Influenza-Varianten frühzeitig zu erkennen. Zusätzlich zu der gründlichen Laboranalyse der Erreger durch das RKI stehen Grippe-Schnelltests für ärztliche Praxen zur Verfügung. Die Ergebnisse liegen innerhalb von zehn bis zwanzig Minuten vor. So können Ärzt*innen schnell entscheiden, ob zum Beispiel Patient*innen mit einer Vorerkrankung ein Grippe-Medikament brauchen.

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