Mit Labortests die Grunderkrankung aufspüren
Bei einem epileptischen Anfall handelt es sich um eine kurzzeitige Funktionsstörung des Gehirns: Viele Nervenzellen entladen sich gleichzeitig und überreizen dabei einzelne Regionen im Gehirn oder sogar beide Gehirnhälften. Die „Gewitter“ im Gehirn können viele Ursachen haben: Neben einer genetischen Disposition können etwa Stoffwechselerkrankungen, Infektionen und Störungen des Immunsystems epileptische Anfälle auslösen. Daher empfehlen Expert*innen im Zuge der Diagnose auch Labortests. Sie helfen dabei, die auslösende Grunderkrankung festzustellen. Zu den Tests gehören zum Beispiel ein vollständiges Blutbild sowie die Bestimmung von Hormonwerten der Schilddrüse und der Nebennieren. Antikörpertests klären, ob das Immunsystem beteiligt ist, die Untersuchung von Rückenmarksflüssigkeit kann entzündliche Erkrankungen des zentralen Nervensystems aufspüren.
Regelmäßige Kontrollen mit Bluttests
Epilepsie lässt sich mit Medikamenten (Antiepileptika) in vielen Fällen erfolgreich behandeln. Damit die Behandlung dauerhaft erfolgreich verläuft, sollten Betroffene regelmäßig ihr Blutbild kontrollieren lassen. Als Zeitraum raten Mediziner*innen zu einem Abstand von drei bis sechs Monaten, mindestens jedoch zu jährlichen Kontrollen. Die gilt auch für Patient*innen, die anfallsfrei leben. Die Untersuchungen dienen dazu, mögliche Langzeitschäden durch die Medikamente zu vermeiden. Unter diesen Voraussetzungen hat die langjährige Einnahme der Antiepileptika in der Regel keine gesundheitsschädigenden Folgen. Ebenfalls wichtig: Treten nach beschwerdefreien Zeiten doch wieder epileptische Anfälle auf, zeigt eine Kontrolle der Konzentration des Wirkstoffs im Blut, ob und wie die Therapie angepasst werden muss.