Lunge am häufigsten betroffen
Tuberkulose gehört zu den bakteriellen Infektionen. In mehr als drei von vier der im Jahr 2012 gemeldeten Fälle befielen die Krankheitserreger die Lunge. Etwa acht von zehn Erkrankten litten an offener Lungentuberkulose. Weil die Betroffenen tuberkulöse Gewebepartikel über die Bronchien aushusten, gefährden sie auch die Menschen in ihrer Umgebung: Schon ein bis drei Tuberkulosebakterien genügen, um sich anzustecken. 2012 fanden Mediziner zudem bei mehr als einem Drittel der Lungentuberkulosepatienten so viele Mykobakterien im Auswurf, dass sie diese schon bei bloßer Betrachtung unter dem Mikroskop erkennen konnten. Von dieser mikroskopisch positiven Form geht das höchste Ansteckungsrisiko aus.
Frühe Diagnose wichtig
Unbehandelt begünstigt Tuberkulose Resistenzen gegen die Medikamente der Tuberkulosetherapie. So weit muss es nicht kommen: Mit immunologischen Bluttests lässt sie sich frühzeitig erkennen, ob bestimmte Abwehrzellen freigesetzt wurden, die auf den Kontakt mit Tuberkulosebakterien schließen lassen. Bei Betroffenen, deren Gesundheit ein besonders schnelles Testergebnis erfordert (etwa Kleinkinder oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen), können Labormediziner molekularbiologische Verfahren nutzen. Mit ihnen prüfen sie Blut oder Auswurf auf DNA-Spuren der Erreger. Um ganz sicher zu gehen und den richtigen Bakterienstamm zu bekämpfen, muss aber immer zusätzlich eine Bakterienkultur angelegt werden.