Vorsorge von Anfang an
Im Rahmen des Neugeborenen-Screenings suchen Mediziner in einer Blutprobe der Kleinsten nach Hinweisen auf Organschäden und Stoffwechselstörungen. Mit frühzeitiger Behandlung können sie schwere Folgeschäden vermeiden. So verhindert etwa ein seltener Stoffwechseldefekt (Galaktosämie), dass der Körper Milchzucker richtig verarbeitet. Durch das Screening wird er in der Regel rechtzeitig entdeckt. Dann kann eine Spezialdiät Spätfolgen wie Erblinden und Leberversagen verhindern. Laut Angaben des Robert Koch-Instituts nutzt zudem die Mehrzahl der Eltern hierzulande die Kinderfrüherkennungsuntersuchungen: 81 Prozent aller Kinder durchlaufen alle Untersuchungen von der U 1 bis zur U 9.
Präventionsangebote nutzen
Früh erkannt lassen sich etwa Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen bei Erwachsenen erfolgreicher behandeln oder gar vermeiden. Diese lagen laut Statistischem Bundesamt 2013 an erster und zweiter Stelle der Statistik zu den häufigsten Todesursachen. Wer beim Check-up 35 alle zwei Jahre eine Blut- und Urinprobe abgibt, kann frühzeitig gegensteuern, wenn die Werte zum Beispiel auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Verbesserte Heilungs- und Überlebenschancen durch Früherkennung zeigen sich besonders eindrucksvoll bei Darmkrebs. Experten des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) weisen darauf hin, dass Früherkennungsprogramme in den Jahren 2003 bis 2010 bundesweit fast 100.000 Fälle von Darmkrebs verhinderten. Weitere knapp 50.000 Fälle wurden in einem heilbaren Anfangsstadium entdeckt.