Epilepsie: Labortests unterstützen Diagnose

Nach Angaben der Deutschen Epilepsievereinigung erkranken hierzulande jedes Jahr durchschnittlich 47 von 100.000 Menschen neu an Epilepsie. Insgesamt gehen die Experten von 500.000 Betroffenen aus. Um die Auslöser der Anfälle zu finden, raten Fachärzte und Fach-gesellschaften auch zu Labortests.

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Ursachenforschung mit Labortests

Erleiden Patienten erstmals einen epileptischen Anfall, braucht es zur Ursachenforschung auch Labortests. Mit ihrer Hilfe können Mediziner ursächliche Grunderkrankungen aufspüren. So führen etwa entzündliche Erkrankungen des Gehirns sowie Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu epileptischen Anfällen. Sie lassen sich mit einer Laboruntersuchung von Rückenmarksflüssigkeit erkennen. Auch Autoimmunreaktionen können erste epileptische Anfälle auslösen. Eine Untersuchung des Blutserums auf Antikörper sorgt für Klarheit. Um physiologische Ursachen für einen epileptischen Anfall auszuschließen, sollten Ärzte zudem ein Blutbild erstellen sowie Blutfettwerte, Leber- und Nierenwerte überprüfen.

Neurologisch oder psychisch bedingt?

Manche Krampfanfälle können auch durch psychische Erkrankungen ausgelöst werden. In solchen Fällen helfen Medikamente gegen Epilepsie den Betroffenen nicht. Darum zählen Experten die Unterscheidung zwischen diesen psychogenen nicht-epileptischen Anfällen und epileptischen Anfällen zu den wichtigsten Differentialdiagnosen. Dabei hilft es, den Wert des Hormons Prolaktin im Blutserum zu bestimmen. Der Wert ist bei psychogenen Anfällen in der Regel nicht erhöht – anders als bei neurologischen Anfällen. Die Blutprobe muss jedoch spätestens 15 Minuten nach dem Anfall entnommen werden.