Klare Prognose für Vorsorge
Im Durchschnitt dauert es zehn bis 15 Jahre, bis aus einer kleinen Geschwulst im Darm ein Karzinom entsteht. Beschwerden verursacht es erst im Spätstadium. Genau hier kann die Früherkennung viel leisten. Wenn Ärzte Darmkrebs durch Vorsorgeuntersuchungen in einem frühen Stadium entdecken, kann dieser in bis zu 100 Prozent der Fälle geheilt werden. Ist die Geschwulst jedoch bereits fest mit der Darmwand verwachsen und hat der Tumor benachbarte Lymphknoten befallen, sinken die Überlebenschancen deutlich. Von diesen Patienten leben nach fünf Jahren noch etwa 53 Prozent.
Labortests unterstützen frühe Diagnose
Die Krankenkassen übernehmen ab dem Alter von 50 Jahren die Kosten für einen jährlichen Labortest auf verborgenes Blut im Stuhl (Guajaktest). Darüber hinaus existieren inzwischen weitere Testverfahren, die Patienten jedoch selbst bezahlen müssen. Dazu gehört neben einer Blutuntersuchung auf bestimmte Biomarker, die auf Darmtumoren hinweisen, auch der enzymatische Stuhltest: Labormediziner prüfen, ob der Stuhl ein für Darmkrebs typisches Enzym aufweist. Beim immunologischen Stuhltest (iFOBT) spüren die Mediziner Tumore über spezifische Antikörper auf. Einige Kassen übernehmen die Kosten für diesen Test, obwohl er noch nicht im Leistungskatalog der GKV verankert ist. Ergeben die Laboruntersuchungen auffällige Werte, sollten Patienten eine Darmspiegelung vornehmen lassen. Dabei kann der Arzt Darmpolypen oder verändertes Gewebe entfernen und im Labor auf Krebszellen untersuchen lassen. Die Darmspiegelung können alle Versicherten ab 55 Jahren als Vorsorgeuntersuchung nutzen.