Antibiotika: Nur, wenn es sein muss!

Kalt, nass, ungemütlich: Winterzeit ist Erkältungszeit. Viele Menschen treibt es jetzt wieder mit kratzendem Hals, Kopfschmerzen und tropfender Nase in die Arztpraxis. Auch wenn Betroffene ihre Beschwerden oft als quälend erleben, sollten sie beim Arzt nicht auf eine Antibiotika-Therapie bestehen, rät das IPF.

Erst weitere Untersuchungen müssen abklären, ob der Einsatz von Antibiotika notwendig ist, denn: Bei Virusinfektionen helfen diese Medikamente nicht. Unnötig eingenommen, fördern sie jedoch die Entwicklung resistenter Keime.

 

Viren oder Bakterien?

In der Regel verursachen Viren Erkältungen bis hin zu schweren Grippeerkrankungen. Das gilt für etwa 50 bis 90 Prozent aller Infektionen der oberen Atemwege, so Experten der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Gegen diese Erreger können Antibiotika jedoch nichts ausrichten. Sie wirken nur gegen Bakterien, weil sie in deren Stoffwechsel eingreifen können. Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen, bieten sie den Medikamenten auch keinen Angriffspunkt.

 

Antibiotika gezielt einsetzen

Ob eine Virus- oder eine bakterielle Infektion vorliegt, kann der Arzt per Labortest klären lassen. Eine Blutprobe oder ein Abstrich zeigen auch, welche Bakterien die Infektion ausgelöst haben. Der Arzt kann dann das passende Antibiotikum verordnen. Auch wenn der Verdacht besteht, dass zum viralen Atemwegsinfekt noch eine bakterielle Infektion kommt, sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Wird der Schnupfen eitrig oder treten nach einer Erkältung hohes Fieber und Atemnot auf, sollten Patienten unbedingt abklären lassen, ob zum Beispiel eine Lungenentzündung vorliegt. Wichtig: Um die Therapie erfolgreich zu beenden und Resistenzen vorzubeugen, dürfen Patienten die Medikamente auf keinen Fall eigenmächtig absetzen.

 

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