Alkohol im Alter

Ob Bier, Wein oder Likör: 28 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen ab 65 Jahren trinken mehr Alkohol als die Richtwerte für risikoarmen Alkoholkonsum empfehlen, so die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Dadurch steigt auch die Gefahr von schweren Wechselwirkungen mit Medikamenten. Zur „Aktionswoche Alkohol“ vom 13. bis 21. Juni 2015 rät das IPF: Ältere sollten bei jeder Verordnung mit ihrem Arzt klären, ob sie Alkohol trinken dürfen – auch bei frei verkäuflichen Mitteln.

Verdeckten Alkoholkonsum erkennen

Schädliches Alkoholkonsumverhalten kann sich auch im Alter noch entwickeln. Alterstypische Trinkgewohnheiten erschweren es Angehörigen oder Betreuern dann oft, ein etwaiges Suchtproblem zu erkennen: Laut Experten der DHS trinken ältere Menschen eher über den Tag verteilt und allein zuhause. Dazu kommt: Viele „harmlose“ Stärkungsmittel oder Hustensäfte enthalten Alkohol, manche Produkte gar bis zu 80 Prozent. Vor allem in Kombination mit Medikamenten und wenn Betroffene zusätzlich noch Wein, Bier oder Spirituosen trinken, kann dies die Gesundheit von Leber, Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse und Darm schädigen. Bluttests zeigen, ob Betroffene auf Alkohol verzichten sollten.

 

Wechselwirkungen vermeiden

Im Alter verarbeitet der Körper nicht nur Alkohol schlechter. Auch Medikamente wirken verzögert. Da das Herz nicht mehr so kräftig schlägt, verteilen sich die Wirkstoffe zudem langsamer im Organismus. Als Folge können verstärkt Nebenwirkungen auftreten, Medikamente unwirksam werden – oder die Wirkung des Alkohols verstärken. Neben dem Verzicht auf Alkohol hilft auch moderne Labormedizin dabei, unerwünschte Nebenwirkungen zu verringern: Mittels Bluttest bestimmen Ärzte die Wirkstoffkonzentration im Blut (Drug Monitoring) und passen die Medikamentengabe entsprechend an.

 

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