Verdachtsmomente für Zikavirus-Infektion
Laut Experten des RKI ergibt sich ein Infektionsverdacht vor allem, wenn Patienten nach einer Reise in die aktuellen Ausbruchsgebiete über Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen klagen, eine Bindehautentzündung entwickeln und Fieber bekommen. Die Symptome treten drei bis zwölf Tage nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. Da das Zikavirus auch beim Geschlechtsverkehr übertragen werden kann, sollten Ärzte bei entsprechenden Symptomen nach Reisen des Partners in Infektionsgebiete fragen. Wie Mediziner reagieren sollten, wenn sich bei Betroffenen der Verdacht auf das durch eine Zikavirus-Infektion verursachte Guillain-Barré-Syndrom ergibt, hat die WHO in einer neuen Leitlinie zusammengefasst.
Die richtige Labordiagnostik zur richtigen Zeit wählen
In den ersten Erkrankungstagen lässt sich die Infektion mit dem Zikavirus direkt nachweisen. Nach Angaben des NRZ für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut eignet sich dafür bis zum siebten Tag nach Symptombeginn eine PCR aus Serum und Plasma sowie Urin. Tritt der Krankheitsverdacht später auf, muss eine Antikörper-Diagnostik klären, ob die Patienten tatsächlich mit dem Zikavirus infiziert sind. Die Tropenmediziner raten daher, ab dem achten bis zum 27. Tag nach Auftreten der Symptome zu einer Serologie aus Serum (IgM- und IgG-Nachweis). Diese sollte durch eine PCR nur aus Urin ergänzt werden. Zu einem noch späteren Zeitpunkt eignet sich nur noch die Serologie aus Serum, um eine Infektion nachzuweisen.
Quellen:
Nationales Referenzzentrum für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut