Bei all diesen Behandlungsschritten gilt: Ärzte sollten regelmäßig die gleichen Testkits eines Labors nutzen, damit die Werte nicht durch unterschiedliche Testverfahren verfälscht werden.
Krebssignale im Serum
Beim Internisten-Update-Seminar in Wiesbaden unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) empfahlen die Referenten: Für die Erstdiagnose nicht nur nach Krebssignalen im Serum fahnden, sondern zusätzlich bildgebende und zytologische Verfahren nutzen! So können Ärzte die Werte im Gesamtbild beurteilen und Fehldiagnosen aufgrund zu geringer Sensitivität bestimmter Marker vermeiden. Gesunde Patienten ohne Risikofaktoren sollten zur Vorsorge gar nicht auf bestimmte Marker untersucht werden. Zu hoch sei die Gefahr, diese Menschen mit einem falsch-positiven Ergebnis unnötig zu beunruhigen, so die Experten.
Werte im Verlauf betrachten
Molekularbiologische Marker wie HER2 bei Brustkrebs oder EGFR bei Prostatakrebs verfügen über aussagekräftiges prädiktives Potenzial: Sind die Werte erhöht, profitieren die Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer Antikörpertherapie. Für Prognose und Nachsorge kommt es darauf an, die Werte mittelfristig im Blick zu behalten. Steigen sie etwa nach einer Therapie bei mehreren aufeinanderfolgenden Messungen an, muss mit bildgebenden Verfahren geklärt werden, ob der Tumor erneut wächst.
Von Leitlinien empfohlen
Verschiedene Fachgesellschaften empfehlen in ihren Leitlinien, Tumormarker in der Nachsorge zu bestimmen: Die aktuelle EU-Leitlinie rät dazu, in der Darmkrebsnachsorge den CEA über einen Zeitraum von drei Jahren alle zwei bis drei Monate bestimmen zu lassen. Für Prostatakrebs-Patienten sieht die S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) vor, die Bestimmung des Serum-PSA-Werts in der Nachsorge einzusetzen, sofern die Patienten keine Symptome mehr zeigen. Und wurde ein Leberzellkarzinom abgetragen oder entfernt, sollte gemäß Leitlinie der Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) der AFP-Wert zwei Jahre lang jedes Vierteljahr bestimmt werden.
Quelle:
Medical Tribune, 11. April 2014
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