Tuberkulose-Erreger bei 90 Prozent aller Proband*innen
In der Studie analysierten die Wissenschaftler*innen Testergebnisse von insgesamt 102 Patient*innen mit Verdacht auf Tuberkulose. Mit einer neuartigen Methode, die auch geringe Konzentrationen des Tuberkulose-Erregers nachweisen kann, stellten die Forschenden fest: Mtb ließ sich in den Proben von 90 Prozent der Patient*innen nachweisen – einschließlich derjenigen, die im Sputum negativ auf Tuberkulose getestet worden waren. Zudem zeigte sich, dass 20 Prozent aller Teilnehmenden nach 6 Monaten weiterhin auf Mtb in der Atemluft hatten. Dies deutet darauf hin, dass die Übertragung über einen längeren Zeitraum erfolgen kann als bisher angenommen.
Neue Maßnahmen zur Unterbrechung von Infektionsketten nötig?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO verfolgt das Ziel, Tuberkulose bis zum Jahr 2050 weltweit zu eliminieren. Die Studienergebnisse verweisen nach Angaben der Forschenden auf Schwierigkeiten, dieses Ziel auch in endemischen Tuberkulose-Gebieten zu erreichen. Sie empfehlen, Maßnahmen des öffentlichen Gesundheitswesens zur Unterbrechung der Übertragung neu zu bewerten und ggf. anzupassen.
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