Studie bestätigt Aussagekraft von Herzinfarkt-Schnelltest

Rund 220.000 Patienten werden in Deutschland jedes Jahr mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert, für fast 50.000 Menschen im Jahr wird der Herzinfarkt zur Todesursache. Bei Verdacht auf Herzinfarkt ist deshalb eine schnelle Diagnose entscheidend. Bei unklaren Symptomen kann der 1-Stunden-Troponin-Test rasche Diagnosen liefern. Die Aussagekraft des Tests hat nun eine Studie mit 1.500 Hochrisikopatienten bestätigt.

Europäische Leitlinien empfehlen Diagnose-Algorithmus

Die neuen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) empfehlen den Herzinfarkt-Schnelltest bereits und bieten einen Algorithmus für die Diagnose an. Allerdings war der Test bislang vor allem bei Patienten in allgemeinen Notaufnahmen getestet worden „Dort ist der Anteil der Patienten mit einem akuten Herzinfarkt allerdings relativ gering“, erklärt Professor Willibald Hochholzer, Oberarzt am Universitäts-Herzzentrum Freiburg.

Studie an 1.500 Hochrisikopatienten

Das Team um Hochholzer hat nun im Rahmen der Fast-MI-Studie die Aussagekraft des Tests an 1.500 Hochrisikopatienten im Alter von durchschnittlich 72 Jahren erfolgreich getestet. „Der Test funktioniert hervorragend für den Ausschluss eines Herzinfarktes auch bei diesen Hochrisikopatienten“, nennt Prof. Hochholzer das Ergebnis. „Auch bei den meisten Patienten im Herzzentrum liefert der 1-Stunden-Troponin-Algorithmus eine schnelle und sichere Diagnose.“ Aktuell wird geprüft, ob sich Troponin-Grenzwerte und weitere diagnostische Schritte festlegen lassen, die es erlauben, frühzeitig einen „klassischen“ Myokardinfarkt Typ 1 vom Myokardinfarkt Typ 2“, abzugrenzen. Beide Herzinfarkttypen eindeutig und schnell unterscheiden zu können, ist für viele Betroffene lebenswichtig, denn sie bedürfen einer unterschiedlichen Therapie.


Quellen:

Ärztezeitung vom 4. Februar 2019

Deutsche Herzstiftung