Schwangerschaft: Dokumentationspflicht für HIV-Test

Zukünftig müssen Mediziner, die werdende Mütter durch die Schwangerschaft begleiten, im Mutterpass dokumentieren, ob ein HIV-Test durchgeführt wurde. Das entschied der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA). Das Ergebnis des Tests wird nicht dokumentiert. Der G-BA hofft, dass zukünftig noch mehr Schwangere die Untersuchung nutzen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bleibt jährlich jede zehnte Schwangere ungetestet.

HIV-Übertragungen von Müttern auf Kinder weiter reduzieren

Seit Jahren beobachtet das RKI, dass die Fälle von HIV-Übertragungen von der Mutter auf das Kind kontinuierlich sinken. Für das Geburtsjahr 2013 registrierte das RKI beispielsweise bisher nur neun Übertragungsfälle. Um die Fälle weiterhin zu minimieren, drängen die Experten noch stärker auf den HIV-Test und dessen Dokumentation im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge. Bleibt dieser aus, steigt das Risiko einer Übertragung, vermuten die Experten. So lehnen zum Teil Schwangere den Test ab oder verschweigen das Ergebnis. Auch die unzureichende oder zu späte Prophylaxe-Behandlung, späte Erstvorstellung, Infektion in der Schwangerschaft erst nach dem Test oder Kommunikationsprobleme führen dazu, dass Übertragungen nicht verhindert werden können.

 

Dokumentation unterstützt Screening

Die Dokumentation der Screeningtests im Mutterpass dient Ärzten und Hebammen zur schnellen Orientierung. Fehlende Labortests fallen durch die standardmäßige Dokumentation sowohl im Labor als auch in der betreuenden Einrichtung auf. Von der Dokumentationspflicht für den HIV-Test verspricht sich der G-BA, dass das kostenlose HIV-Screening für Schwangere noch konsequenter umgesetzt wird: Mediziner können die Schwangeren darauf ansprechen und sie ermuntern, den Test zeitnah nachzuholen.

 

Quelle:

G-BA

 

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