Schilddrüsenunterfunktion riskant fürs Herz

Studien zufolge tragen Patienten mit einer Hypothyreose ein höheres Risiko für Atherosklerose, koronare Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz als schilddrüsengesunde Menschen. US-amerikanische Mediziner konnten nun belegen, dass ausreichende Hormonsubstitution Betroffene vor kardiovaskulären Ereignissen schützt und empfehlen, vor bestimmten Eingriffen die Schilddrüsenwerte zu bestimmen.

Deutlich höheres Risiko für Herz und Kreislauf

Die Wissenschaftler um Ming Zhang von der Mayo-Klinik in Rochester untersuchten die Daten von 2430 Patienten mit hinsichtlich ihrer Schilddrüsenwerte auf einen Zusammenhang zu schwerwiegenden kardiovaskulären oder zerebralen Ereignissen (Major Adverse Cardiac and Cerebrovascular Events, MACCE). Dazu zählen wie kardialer Tod Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Revaskularisierung oder Schlaganfall. Die Auswertung ergab für Probanden mit Hypothyreose ein um 28 Prozent erhöhtes MACCE-Risiko. Dabei war die Gefahr für einen Schlaganfall mit einem Plus von 62 Prozent am stärksten erhöht, gefolgt von Herzinsuffizienz mit einem um 46 Prozent höherem Risiko. Ein Herzinfarkt traf diese Patienten 25 Prozent häufiger als Schilddrüsengesunde.

Hormonsubstitution und TSH-Screening schützen

Wie wichtig es ist, die Schilddüsenwerte gut einzustellen, zeigten die Studienergebnisse ebenfalls. Erhielten die Patienten ausreichend Hormone, lag die Gefahr für MACCE im Vergleich zu den Probanden ohne bzw. mit unzureichender Therapie signifikant um 31 Prozent bzw. 22 Prozent niedriger. Die Wissenschaftler empfehlen daher, bei Patienten vor einer percutanen coronaren Intervention (PCI) unbedingt die TSH-Werte zu bestimmen. Diese sollten zukünftig Bestandteil des Standardlaborprogramms vor PCI sein.

 

Quelle:

Ärztezeitung

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