Rheuma bei Frauen später diagnostiziert

Frauen ernähren sich gesünder, gehen öfter zu Ärztin oder Arzt und nehmen häufiger Vorsorgeangebote in Anspruch als Männer. Dennoch erhalten sie die Diagnose einer rheumatischen Erkrankung deutlich später. Studien zufolge liegt das auch daran, dass bei der Diagnose unter anderem Laborwerte anders ausfallen. Grundsätzlich sprechen Fachleute sich dafür aus, klinische Anzeichen und Laborergebnisse je nach Geschlecht differenziert zu bewerten.

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Bestimmte Marker und Antikörper bei Männern früher feststellbar

Zur Diagnose von rheumatischen Erkrankungen gehörten auch Bluttests, etwa auf Entzündungsmarker und Antikörper. Das gilt unter anderem für die systemische Sklerose. Fachgesellschaften weisen darauf hin, dass sich diese Blutwerte bei Männern früher ablesen lassen, weil sich die Veränderungen im Blut früher bilden. Daher erhalten Frauen ihre Diagnose im Durchschnitt erst ein Jahr später als Männer.

Sonderfall Wirbelsäulenentzündungen

Auch Wirbelsäulenentzündungen (axiale Spondyloarthritis) zeigen sich bei Frauen meist anders als bei Männern. Zwar gehören diese Erkrankungen zu den häufigsten Formen des Rheumas. Dennoch müssen Frauen Studien zufolge bis zu zwei Jahre länger auf die korrekte Diagnose warten. Zum einen zeigen sie häufig andere Beschwerden als die in klinischen Scores zur Diagnose vorgesehenen Symptome. Zum anderen lassen sich in Labortests auch weniger Entzündungszeichen und seltener typische Rheumafaktoren wie HLA B27 nachweisen.

 

Quelle:

Frauen mit Rheuma sind benachteiligt: Diagnose erfolgt später als bei Männern, Therapie ist schlechter – die Gründe - Medscape - 25. Sep 2023.

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