Gefährliche Genvarianten erkennen
Bisher empfehlen Fachmediziner*innen vor allem Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs oder familiärer Prädisposition eine Untersuchung auf erblich bedingte Tumorerkrankungen. DNA-Reparaturgene sowie Suszeptibilitätsgene (Gene, die durch eine Kombination von genetischen und Umwelteinflüssen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zu erkranken) liefern wichtige Informationen für das Krankheitsmanagement von Männern mit Prostatakarzinom. Eine neue Studie empfiehlt, diese genetischen Tests auch auf Männer mit nicht aggressivem Prostatakrebs auszuweiten: Tragen die Erkrankten bestimmte schädliche Genvarianten in sich, kann der Krebs doch noch aggressiv verlaufen.
Gentest ermöglicht angepasste Behandlung
Die US-amerikanische Forschungsgruppe analysierte Sequenzierungsdaten von 9.185 Männern mit aggressivem Prostatakarzinom (darunter 6.033, die daran starben, und 2.397 mit Metastasen) und 8.361 Männern mit nicht-aggressivem Prostatakrebs. Die stärksten Belege für einen Zusammenhang zwischen aggressivem oder metastasiertem Prostatakarzinom und seltenen, gefährlichen Varianten fanden die Forschenden für die bereits bekannten Risikogene BRCA2 und ATM, gefolgt von NBN. Auch seltene, gefährliche Varianten von MSH2, XRCC2 und MRE11A könnten zu einem höheren Risiko für aggressiven oder metastasierten Prostatakrebs führen. Werden auch Männer mit bisher nicht aggressivem Krebs getestet, kann die Behandlung entsprechend angepasst werden.
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