Personalisierte Medizin bei Krebs: Liquid Biopsy kann Darmkrebstherapie verbessern

Eine Studie aus Spanien und Italien zeigt: Die Behandlung mit Chemotherapie nach einer Darmkrebsoperation lässt sich mittels Liquid Biopsy verbessern. Die Bestimmung der zirkulierenden Tumor-DNA (ctDNA) erlaubt es, Nebenwirkungen zu vermeiden und das Ansprechen auf die Chemotherapie zu verbessern.

Doppelhelix der DNA
Gerd Altmann | Pixabay Gerd Altmann | Pixabay

Tumor-Erbgut im Blut deutet auf Resterkrankung hin

Tumorzellen geben Erbinformationen auch ins Blut ab. Bei einer Liquid Biopsy („Flüssigbiopsie“) untersuchen Medizinier*innen Blut auf Tumorzellen bzw. Tumor-DNA und analysieren, welche Genveränderungen vorliegen. Retrospektive Studien haben bereits gezeigt, dass sich auf diese Weise ein Rezidiv nach einer Tumorentfernung im Darm vorhersagen lässt. Mit der aktuellen Studie wollten die Wissenschaftler*innen prüfen, ob sich dieser Labortest auch dafür eignet, die chemotherapeutische Behandlung nach einer Darmkrebs-Operation besser zu steuern: ctDNA kann eine minimale Resterkrankung (MRD) anzeigen, die weder durch die Chemotherapie vor der Operation noch durch die Tumorentfernung selbst zu beseitigen war.

Positive Befunde erhöhen Rückfallrisiko

Von Juli 2020 bis Juli 2022 wurden in 11 Krebszentren in Italien und Spanien bei135 Patient*innen nach der Operation eine Liquid Biopsy durchgeführt und die Chemotherapie den Testergebnissen angepasst. Die Patient*innen wurden im Mittel 20,8 Monate nachbeobachtet. Es zeigte sich: Positive ctDNA-Befunde waren mit einer eindeutigen Erhöhung des Rezidivrisikos assoziiert. Wie nützlich die Liquid Biopsy bei Darmkrebs-MRD außerhalb eines Studiensettings in der Klinik sein kann, müssen randomisierte Studien zeigen. Diese laufen zum Teil schon.

 

Quelle:

Ärzteblatt online

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