Zuverlässige Ergebnisse
Die Forscher um Dr. Jeremiah Morrissey zeigten, dass die Konzentration der Proteine Aquaporin-1 und Perilipin-2 im Urin von Nierenkrebs-Patienten ohne Ausnahme deutlich erhöht war. Bei allen Probanden mit niedrigen Werten lag kein Krebs vor. Auch mit bildgebenden Untersuchungen konnten die Forscher bei diesen keine Tumore erkennen. Dagegen maßen die Wissenschaftler bei denjenigen Patienten, die bereits einmal an Krebs erkrankt waren, ähnlich erhöhte Werte wie bei den Patienten mit Nierenzellkarzinom.
Insgesamt bewertete die Forschergruppe die Sensitivität der Marker mit 95 Prozent und die Spezifität mit 91 Prozent.
Einsatz für Screening und Verlaufsbeobachtung prüfen
Zwar bescheinigt die Studie dem neuen Urintest hohe klinische Aussagekraft und substanzielles Potenzial für den Einsatz des Tests in einem Screening. Er könnte ebenfalls zur Verlaufsbeobachtung bei Patienten mit Nierenkrebs genutzt werden. So weit ist es jedoch noch nicht. Da Nierenkrebs statistisch gesehen in Deutschland relativ selten auftritt, müssten Testergebnisse eine Spezifität von fast 100 Prozent erzielen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Zahl der falsch-positiven Testergebnisse die Zahl der entdeckten Tumore weit übertrifft. Darauf weist der Onkologe Brian Rini von der US-amerikanischen Cleveland Clinic in Ohio hin. Klar ist jedoch schon: Bestehen Zweifel, ob die im MRT und CT sichtbaren Gewebeveränderungen der Niere bösartig sind, hilft der Test bei der Differenzialdiagnostik.
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