Neue Labortipps für Diagnostik und Therapiekontrolle

Herzinfarkt-Risiko, Nierenschäden, Eisenmangel unter Dialyse-Behandlung – drei neue Labortipps des VDGH unterstützen Mediziner, Krankheitsbilder schnell und differenziert einzuschätzen und die Therapie für ihre Patienten anzupassen.

Herzinfarktrisiko präzise einschätzen

Herzinfarkt und Schlaganfall treffen immer wieder auch Patienten ohne offensichtliche Risikofaktoren. Viele Infarktpatienten zeigen im Vorfeld normale bis grenzwertige Lipidwerte. Ihre Lp-PLA2-Werteliegen jedoch deutlich über dem Normwert – das  ist ein Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Testergebnisse wird nicht von systemischen Entzündungen, dem metabolischen Syndrom und traditionellen Risikofaktoren beeinflusst oder verfälscht. Zahlreiche Studien belegen die hohe prognostische Wertigkeit des gefäßspezifischen Entzündungsenzyms in der kardiovaskulären Risikostratifizierung.

 

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Cystastin C: Nierenschäden früh erkennen

Wenn die Filterfunktion der Nieren nachlässt, leidet der gesamte Organismus. Funktionsstörungen des Organs sollten Ärzte so früh wie möglich entdecken. Der Cystatin-C-Test gibt ein klares Bild darüber, wie gut die Niere ihrer Filterfunktion nachkommt. Bereits bei leichten Einschränkungen steigt Cystastin C im Blutplasma an. Die Testergebnisse sind äußerst zuverlässig: Weder Ernährungsgewohnheiten noch Muskelmasse des Patienten beeinflussen das Ergebnis, wie etwa bei den Kreatinin-Werten.

 

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Niereninsuffizienz-Therapie: Eisenmangel ausschließen
Bleibt bei Patienten unter Dialyse trotz Behandlung mit Epo und Eisen der Hämoglobinwert zu niedrig, kann das auf einen funktionalen Eisenmangel hindeuten – etwa, weil der Patient gegen Epo resistent ist. Um die Therapie erfolgreich weiterzuführen, muss der Arzt schnell die Ursache für den Eisenmangel finden. Hier bietet sich ein Test des Hämoglobingehalts der Retikulozyten (RET-Hämoglobin) an. Er ermöglicht im Vergleich zu klassischen hämatologischen Parametern eine deutlich exaktere Aussage über die aktuelle Eisenbereitstellung für die Erythropoese.

 

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