Risiko Reiseverkehr
Nach Angaben des Centrums für Reisemedizin (CRM) kommt das MERS-CoV vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien vor. Laut Epidemiologen des RKI fliegen jedes Jahr etwa eine Million Menschen aus den Endemiegebieten der arabischen Halbinsel nach Deutschland. Patienten zeigen zu Krankheitsbeginn grippeähnliche Symptome. Häufig leiden Betroffene auch unter Durchfall. Schwere Verläufe mit Pneumonie oder Nierenversagen drohen vor allem chronisch erkrankten Patienten (Diabetes, Krebs) oder Patienten unter Immunsuppression.
Verdachtsfälle erkennen
Das RKI rät dazu, schwere Pneumonien und Atemnotsyndrome immer labormedizinsch abzuklären. Ärzte sollten eine Infektion mit MERS-CoV vor allem dann in Betracht ziehen, wenn der Patient 14 Tage vor Erkrankungsbeginn:
- in einem Land der arabischen Halbinsel war,
- Kontakt mit einer medizinischen Einrichtung in Südkorea hatte oder
- Kontakt mit einem mit MERS-CoV infizierten Menschen hatte. In diesem Fall sollte eine MERS-CoV-Diagnostik auch erfolgen, wenn der Patient nur über eine leichte Atemwegserkrankung klagt.
Auf korrektes Probenmaterial achten
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sollten Ärzte für die PCR-Diagnostik Proben aus dem unteren Atemwegstrakt (Sputum, Trachealaspirat, bronchoalveoläre Lavage) der Patienten entnehmen. Proben aus den oberen Atemwegen führen häufiger zu falsch-negativen Untersuchungsergebnissen. Für den Antikörpernachweis aus Serum benötigen Labormediziner zwei Proben: eine aus der ersten Woche nach Auftreten der Symptome, die zweite nach mindestens 28 Tagen. Ebenfalls sehr wichtig: Ärzte und Mitarbeiter sollten sich mit erweiterter Basishygiene und Atemmaske (mindestens FFP2) schützen.
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