Masern: Argumente für die Impfberatung

Laut einer aktuellen Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI) sind jeweils rund 73.000 Kinder der jüngsten Geburtsjahrgänge bis zum zweiten Lebensjahr unzureichend oder gar nicht gegen Masern geimpft. Umso wichtiger wird die Aufgabe der Ärzte, Eltern zu Impfungen zu beraten. Das Robert Koch-Institut (RKI) unterstützt die Mediziner mit ausführlichen Informationen.

WHO-Impfziel gegen Masern in Gefahr

Für die neue Studie des Versorgungsatlas untersuchte das ZI auf Basis von Abrechnungsdaten den Impfstatus von 2,2 Millionen gesetzlich krankenversicherten Kindern, die 2009 bis 2012 geboren wurden und an der U 4-Vorsorgeuntersuchung teilgenommen haben. Ihr Ergebnis: Nur 63 Prozent der Kleinkinder seien komplett geschützt. Auffällig war, dass die Impfraten sich bundesweit sehr unterschiedlich entwickeln. Besonders niedrig liegen die Impfquoten in Bayern und Baden-Württemberg. Bundesweit gibt es Landkreise, in denen immer weniger Eltern ihre Kinder gegen Masern impfen lassen. Setzt sich dieser Trend fort, könnte Deutschland das WHO-Ziel einer Impfquote von 95 Prozent bis zum Jahr 2020 verpassen.

Eltern gut beraten

Die Bundesregierung setzt mit der im Präventionsgesetz vorgesehenen Beratungspflicht für Eltern, die ihr Kind in einer Kita anmelden möchten, und Maßnahmen wie dem Nationalen Aktionsplan zur Elimination der Masern und Röteln auf verbesserten Impfschutz. Ärzte können umfangreiche Informationen des RKI nutzen, um sich auf die zum Teil schwierige Gespräche mit den Eltern und Erziehungsberechtigten vorzubereiten. Zusätzlich bietet das RKI allen Ärzten und medizinischem Fachpersonal eine telefonische Beratung zur Auslegung der STIKO-Empfehlungen an (Tel.: 030 - 18754 -0). Diese Impfhotline ist montags von 9:30 bis 11:30 Uhr und donnerstags von 12:00 bis 14:00 Uhr zu erreichen.

 

Quellen:

Ärztezeitung

Impfseiten des Robert Koch-Instituts